Sonntag, 19. Juli 2009
Montag, 18.05.09 - Tag 18
Von Kleinvach nach Heldra. Reitzeit wieder ca. 7 Std.

Danke erst noch mal an meine netten Gastgeber, und ich hoffe, euer Fohlen ist noch munter und gesund geboren worden und ist es immer noch - bis zu meinem Abritt hatte sich nämlich noch nix getan.

Heute sind viele Dörfer entlang der Strecke - wäre doch ganz nützlich gewesen, für dieses Stück eine Karte zu haben, um ein bißchen abkürzen zu können, aber egal, die markierte Strecke ist toll! Die ersten zwei Stunden war ich übrigens wieder zu Fuß und mit den Hufschuhen im Rucksack unterwegs.
Fresspause gibts heute 50 min und dann noch mal später ne Absattelpause von 1,5 Std. Ein netter Fahrradfahrer erklärt mir die Umgehung von Eschwege - da is zur Zeit wohl Baustelle und für die Tiere sehr stressig. Da die Umgehung keinen wirklichen Umweg bedeutet, nehm ich den Rat also gerne an! Bei den "Ausläufern" von Eschwege gehe ich noch einkaufen - und dass erweist sich als auch richtig - heut ist nämlich Montag und diese netten Schildchen an besonders nett aussehenden Gastwirtschaften mit der Aufschrift "Montag Ruhetag" kennt ihr bestimmt *grummel*

In Heldra angekommen, krieg ich auch gleich einen heißen Tipp für ne Wiese und auf dem Weg zum Besitzer derselbigen läuft der mir doch glatt übern Weg und fragt, ob ich schon nen Schlafplatz hätte *freu* --> bingo guter Mann, zu dir wollt ich.

Ich krieg auch direkt die Wiese gezeigt - alles bestens, direkt neben dem Friedhof. Zwar ohne Gesellschaft für Rasputin, aber mit viel Rundumblick, und dann stört ihn das nicht.

Ich schlaf im Freien und bau mir nahe des Zaunes aus meinen Ponchos ein provisorisches Zelt - man weiß ja nie. Außerdem erkunde ich mal den (unverschlossenen) Schuppen am Friedhofsgelände - zum Schlafen wärs hier viel zu klein, aber sollten all Stricke reißen, könnt ich hier mich und meine Ausrüstung trocken stellen ;-)

Dann setz ich mich noch auf die Bank vorm Friedhof und verzehre genüsslich mein Abendessen. Außerdem texte ich noch kurz mit Damaris (liebe Grüße falls du das ließt!), bei uns daheim regnets, während ich hier die Abendsonne genieße - sollte ich mir eigentlich was dabei denken, dass ich quasi ständig dem guten Wetter nach oder dem schlechten davon reite? War echt schon ganz oft so, dass bei mir die Sonne scheint, und sowohl Chriss wie auch der "Zielort" berichten von Regen.....stimmt also wohl doch das Sprichwort: Wenn Engel reis/t/en...

Schließlich krabble ich in den Schlafsack, Kira rollt sich auch gemütlich zusammen, und mit dem guten Gefühl, das wir morgen aller Vorraussicht nach den Rennsteig erreichen werden, schlafe ich ein...

Zum Genießen






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Sonntag, 17.05.09 - Tag 17
Von Ermschwerd nach Kleinvach. Reitzeit heute ca. 7 Std.

Die Nacht war nicht so berauschend, weil ich meine kalten Füße einfach nicht losgeworden bin, aber egal. Morgens werd ich dafür direkt von der Sonne geweckt :)

Bevor es weitergeht, leihe ich mir noch die Hufraspel von Susanna und feile die Hufe ordentlich - habens auch dringend nötig!
Liebe Susanna, vielen Dank noch mal für deine unkomplizierte Gastfreundschaft, wir haben uns sehr wohl gefühlt! Und wenn du das jemals lesen solltest, melde dich doch mal kurz, hab leider keine Kontakt"Adresse" bzw. Nr. mehr! DANKE

Erst gehe ich ca. 2 Std zu Fuß, die Hufschuhe von RAsputin im Rucksack. Die Wege heute sind durchweg super, fast nur Wiese.
Nach der Fresspause bin ich am Überlegen, ob ich nicht eine Werra-Schleife übern Berg abkürzen sollte, sieht so verlockend auf der Karte aus....zum Glück entscheide ich mich doch dagegen, denn der kleine Umweg hat sich allemal gelohnt!!! Das war eine der idylischten Wegstrecken der Tour überhaupt. Einfach gigantisch! Siehe das Video - müsst ihr euch nur noch hundertmal besser in "live" vorstellen...
Wieder treffe ich nette Leute, wir unterhalten uns kurz.

Mittagspause mach ich buchstäblich "auf" der innerdeutschen Grenze - der Plattenweg ist gut zu erkennen, unweit befindet sich das Grenzmuseum....Rasutin ist super brav und knapp 2 Std. wirklich AUSSCHLIESSLICH mit Fressen beschäftigt. Ich halt noch mal Rücksprache mit Jörg bzw. mit ein paar vorbeikommenden Fahrradfahrern, ob es nicht ne Möglichkeit wäre, dem alten Grenzweg zu folgen. Reizen würde es mich ja schon....
Aber ich verwerfe den Gedanken schnell. Die Unterkunftssuche dürfte sich als mehr als schwierig erweisen, schließlich war das alles Sperrzone, Ortschaften sind da Mangelware. Außerdem ist der Weg streckenweise sehr steil und wohl auch ziemlich verfallen. Bevor ich hier was riskiere, ne ne, lieber den sicheren und bestimmt auch schönem Weg an der Werra folgen.

Heute abend mach ich zwecks Unterkunftssuche (und ein Restaurant wär zur Abwechslung auch mal nicht schlecht...) einen Glücksgriff. Ich frag nur einmal und noch dazu muss ich nicht mal 50 m Umweg machen - besagte Unterkunft befindet sich quasi direkt auf dem Werra-Radweg in Kleinvach. Ein kleiner Privatstall hat ne Wiese hinterm Haus frei - und nen Heuboden - voila!

Nachdem alles versorgt ist, gehe ich noch schräg gegenüber in den gut besuchten Biergarten eines Restaurants - is das scheee! Und das Essen erst - ein Gedicht!!! Schnitzel überbacken mit Schinken, Pfirsich und Käse - und danach ein Eis mit heißen Himbeeren *schlemm*
Nachher muss ich ja nur über die Straße "rollen", und dann sitz ich noch in der kommenden Dunkelheit - sagen wir mal Dämmerung *g* - an Rasputins Wiese und lese. Das ist Urlaub pur!
Und schlafen tu ich oben im Heu auch super - warm und kuschelig.
Mit etwas Glück könnte ich sogar ne Fohlengeburt miterleben - die Stute im Stall "unter" mir ist seit 24. April - also immerhin fast nen Monat! - überfällig....

So bin ich morgens aufgewacht:


Welche Burg das war, weiß ich nicht mehr, scheee war se auf jeden Fall!


Ohne Worte


Lauter "Dicke" auf der Wiese


Der Grenzweg - irgendwie auch ein eigenartiges Gefühl, genau auf einem (schlimmen) Stück Geschichte zu stehen...


Welcher Ort war das bloß *grübel* - er lag jedenfalls an der Strecke :-)



Die Landschaft werd ich bestimmt nicht so schnell vergessen!


Hier noch ein Video des tollen Weges:
mov02725 (3GP, 884 KB)

Mein Blick vom Heuboden - Mähnengraulen über die Tür...


...und Rasputin genießt mal wieder das Paradies auf Erden!


Das zahme Eichhörnchen der Gastgeber - zuckersüß! (Es hat eine Zahnfehlstellung, die regelmäßig korriegiert werden muss, daher könnte es in freier Natur nicht überleben)

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Mittwoch, 15. Juli 2009
Samstag, 16.05.09 - Tag 16
Von Hemeln nach Ermschwerd. Reitzeit heute wieder ca. 6,5 Std., wieder ohne Absattelpause...

Nach einem ganz tollen gemütlichen Frühstück mit Anna (ihr Mann ist leider schon zur Arbeit) und einer etwas wehmütigen Verabschiedung geht es um 11:15 los. Das Wetter ist wieder klasse, nachdem sich über Nacht heftiger Regen und Gewitter ausgetobt haben!

Weiter gehts an der Weser mit Kurs auf Hann. Münden, ein weiterer Höhepuntk meiner Tour. Hier habe ich bereits mehr als die Hälfte der Gesamtstrecke hinter mir, und außerdem geht es ab hier an der Werra weiter...

Bald sind wir da, und die berühmte "Kuss"-Brücke nähert sich (weiß net ob ihr das kennt, wo Werra und Fulda sich küssen müssen beide ihren Namen büßen usw...) Wir finden uns bald mitten im regen Stadtverkehr wieder...
Auf der schönen Steinbrücke, unter der die Flüße sich "treffen", ist auch mächtig was los, kein Wunder, das Wetter is einfach herrlich, fast zuuu warm. Wir genießen den Ausblick. Eigentlich müsste ich nach der Brücke direkt links, aber geradeaus fängt die Altstadt inkl. Fußgängerzone an....ich kanns nicht lassen und rein gehts ins Getümmel. Schnell kommt ne Eisdiele in Sicht, das muss man doch mitnehmen. Also wird Rasputin an ner Laterne angebunden, so lang ich mein Eis hole...er ist SOOOO brav! Innerhalb von Minuten stehen wohl min. 50 Leute um uns rum, ich kann die vielen Fragen gar nicht alle beantworten!

Die vom Blumenladen fragt mich, ob Rasputin nicht mal hinsch....könnte, sie braucht noch Dünger? --Äh nee, auf Kommanto geht das noch net....

Ne Frau steckt mir einfach so 5 EUR zu. Als ich frag warum, meint sie nur: weils so schön ist *aaahjaa*

Die Tiere wollen jedenfalls gar net mehr weg. Ich glaub so viel Zucker, Waffeln und Kekse wie heute ham die beiden noch nie an einem Tag bekommen. Hab das Gefühl, Rasputin würd auch noch ne Stunde hier stehen und sich bewundern lassen!

Dann ziehen wir aber doch weiter und machen ne Pause schön im Grünen, wo es auch was vernünftiges zu mampfen gibt.

Anschließend folgen wir einem wunderschönen Pfad immer an der Werra lang, einfach traumhaft! Immer mal wieder ein bißchen Wald....schließlich kommen wir nach Ermschwerd und da gilt es einen Schlafplatz zu finden...wir fragen bißchen rum und schließlich bekomm ich auch nen "heißen Tipp" - es gibt ne Frau, "die is weng komisch, wohnt im Bauwagen und hat auch Pferde so und naja...." Ich weiß genau - nix wie hin, da ist mir ein Schlafplatz so gut wie sicher.

Und genauso ist es auch :-)
Susanna sitzt vor ihrem Bauwagen und ist sofort bereit, mich aufzunehmen. Als alles versorgt ist, fahr ich noch mal mit ihr in den Ort und füll meine Vorräte auf. Wir sitzen noch bis es stockfinster und sehr spät ist und reden und reden - sie hat auch ne sehr interessante Lebenseinstellung....leider hab ich vergessen, sie zu fragen, von was sie lebt, das hätt mich wirklich noch interessiert.

Schlaftechnisch war das lange sitzen nicht ganz so gut, denn als ich in meinen Schlafsack krabble, is mir schon kalt, besonders die Füße. Und ich schlaf ja auf einen sandigen Plätzchen hinter dem Bauwagen. MERKE: Wenn man scho vorher kalt is, wirds schwierig, da was aufzuwärmen *bibber*. Naja, so schlimm wars auch wieder net, eben nur die Füße. Ich schlaf komischerweise recht unruhig, das Problem hatt ich die ganze Zeit net.
Dafür werde ich morgens von Sonnenstrahlen geweckt....

Abschied morgens von Anna ;-(


Wo man guggt, immer ein Fluß *g*


Hier geht die "Fluss-Küsserei" los:




Auf der "Kuss-Brücke" - noch sieht man nicht viele Leute


Auf Kurs in Richtung Altstadt


In der Fußgängerzone wirds Hotta erst mal geparkt...


...bis ich mir ein Eis besorgt hab


sehr schön, das Rathaus


einmal umgedreht, sah es so bei meim Pferd aus...und 5 min später konnte man das Pferd nicht mehr erkennen - da bin ich auch zu keinem Foto mehr gekommen weil *lochinbauchfrag* *gg*
Dafür bin ich mit Sicherheit unwissentlich auf X Fotos fremder Leute...


Von der anderen Seite der Brücke


An der Werra geht es genauso herrlich weiter wie an der Weser...



Den Berg rauf, da wohnt "die komische Frau im Bauwagen"


Und das ist sie - ganz und gar nicht komisch, sie hat nur eine andere als die "normale" Art zu leben!


Für Rasputin gibts auch ein Traum-Plätzchen

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